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Oliver Lübbenjans, Geschäftsführer der Bonavest GmbH (Marke: SØR)

23 Jahre und ein Fünf Sterne Funfact!

SØR ist ein Traditionshaus in der Bekleidungsbranche in Deutschland mit einer über 70-jährigen Historie. Im Februar 2021 kommt die Bonavest GmbH zu der Ehre, dieses Unternehmen in die Firmengruppe mit dem Unternehmen van Laack GmbH aufzunehmen. Oliver Lübbenjans – 45 Jahre, Vater von zwei Töchtern und wohnhaft in Kempen am Niederrhein – ist der Geschäftsführer der Bonavest GmbH, die wiederum die Marke SØR operiert.

Das Epizentrum einer Marke

Der Ursprung der Marke SØR liegt in Oelde, sie hat sich von hier in Ostwestfalen (OWL) ausgeweitet. Insofern finden wir in OWL noch heute eine große Dichte an Stores vor: Es gibt zwei in Bielefeld, zwei in Minden, zwei in Paderborn sowie zahlreiche weitere Garmisch-Partenkirchen im Süden Deutschlands. Trotz dieser deutschlandweit insgesamt 24 Standorte ist und bleibt der Großraum Bielefeld von jeher ein Epizentrum.  Wir bekommen natürlich für all unsere Filialen diverse Google-Rezensionen, und obwohl wir deutschlandweit vertreten sind, ist das am häufigsten bewertete Haus in unserem Portfolio tatsächlich das Crüwellhaus in der Obernstraße.

Gelegenheit macht Liebe

Am Standort Bielefeld ist das Crüwellhaus eine Größe. Seinerzeit gab es die Möglichkeit, dort das Ladenlokal anzumieten. Glücklicherweise hat die damalige Geschäftsführung die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, Räumlichkeiten in diesem sehr imageträchtigen und auch sehr historischen Gebäude anzumieten. Genau hier liegt auch die Verbindung zum Crüwellhaus. Soweit es sich für Lübbenjans und seine Mitarbeiter nachvollziehen lässt, existiert ein Mietvertrag vom 01. März 2000 zwischen der damaligen SØR Rusche GmbH und den Betreibern des Hauses. Tatsächlich ist SØR allerdings mehr als 30 Jahre im Crüwellhaus ansässig. 

Traditionsreich und in der Region verwurzelt – genau wie SØR

Aus der Sicht eines Bekleidungshändlers betrachtet, ist das Crüwellhaus kein einfaches Gebäude, denn wir sprechen über zweieinhalb Etagen. Ein solches Raumgefüge ist für einen Bekleider immer sehr personalintensiv und mit viel Laufen verbunden, doch Historie, Prestige und Aufbau des Hauses machen hier vieles wett. Zudem ist das Crüwellhaus so etwas wie das Wahrzeichen der Stadt Bielefeld.

Nicht nur SØR-Kund:innen empfiehlt sich, es Geschäftsführer Lübbenjans gleichzutun und vor Ort für einen Augenblick etwas in Distanz zum Laden zu gehen, um die malerische Fassade auf sich wirken zu lassen. 

Ein Haus, das Menschen anzieht.

Am beeindruckendsten ist für die Ästheten von SØR sicherlich die Architektur des Hauses. Nicht nur der Giebel ist aus guten Gründen eine Sehenswürdigkeit, sondern auch die knapp 7000 Delfter Kacheln, die das Treppenhaus des Gebäudes zieren, alle offenliegen und in sehr gutem Zustand sind. Allein dafür kommen Menschen ins Geschäft – nicht zwingend Kund:innen, aber durchaus Leute, die davon gehört haben und sich diese Delfter Kacheln einmal live anschauen wollen. Es liegt in unserer Verantwortung, diesen Zustand mit Pflege und Sorgfalt zu konservieren. 

Holz in der Hütte. Wovon Besucher:innen schwärmen

Auch wenn das Crüwellhaus – was seine Architektur angeht – nicht perfekt auf den Bekleidungshandel zugeschnitten sein mag, besticht es durch ein sehr offenes Entree, das den Blick auf sehr hochwertige Holzeinbauten freigibt. Menschen können schon von der kleinen Passage aus, sehr schön bis in das Hintere des Ladens sehen. Hier hat die Firma SØR seinerzeit mit Holzintarsien und hochwertigen Holzeinbauten aus Eichenechtholz gearbeitet. Während heutzutage, da alles schnell gehen muss und nicht viel kosten darf, kaum jemand solch eine Investition wagen würde, scheut man damals keine Kosten und Mühen, um der Strahlkraft dieses Gebäudes noch mehr Glanz zu verleihen und den Charakter des Hauses durch solch hochwertige Einbauten noch mehr zu unterstreichen. Diese Kombination aus historischen Delfter Kacheln und sehr hochwertigen Holzeinbauten, macht durchaus die Attraktivität des Standorts gegenüber unseren 23 anderen Standorten Lübbenjans und sein Team vor Ort, dass beim Crüwellhaus auch im übertragenen Sinne die inneren Werte stimmen, also auch das Miteinander unter den Mietenden nichts zu wünschen übriglasse.

Es geht um mehr als Margen und Mieten

Müsste Lübbenjans aus der Position eines Mieters mit rein wirtschaftlichen Interessen, für die gemeinsame Zukunft von SØR und Crüwell einen Wunsch formulieren, so läge dieser durchaus im Bereich des Machbaren und in den Händen eines Vermieters, der – in diesen doch schwierigen Zeiten – auf die Bedürfnisse des Fachhandels eingeht. Gerade der Bekleidungsfachhandel leide noch immer unter den postpandemischen Folgen und habe die Zahlen von 2019 noch nicht wieder erreicht. Zudem gehe der klassische Fachhandel mit gewissen Grenzen um, die ihm ob seiner Margen aufgesetzt sind.

Ein Plädoyer für den Fachhandel.

Angesichts der Komplexität der Dinge wagt Lübbenjans aber lieber einen Blick über seine Ladentür, SØR und Bielefeld hinaus und bricht eine Lanze für den Fachhandel. Der Bekleidungsfachhandel sei – deutschlandweit – ein belebendes Element einer jeder Innenstadt. Neben der Gastronomie gehören Bekleider und andere Fachgeschäfte zu den Motivationsfaktoren für die Menschen, „in eine Stadt“ zu gehen, Park- und oder Anreisekosten sowie widrige Wetterverhältnisse auf sich zu nehmen, um – wie es neudeutsch so schön heißt – ein Shoppingerlebnis zu haben. 

Es ist ein Appell an alle Vermieter, diesen Mehrwert für die Bevölkerung vor rein wirtschaftliche Faktoren zu setzen. Nur, wenn Mieten so gestaltet sind und gehalten werden, dass es für einen Bekleider möglich ist, diese Fläche zu besetzen, lässt sich verhindern, dass irgendwann eine Kette, Spielothek oder Systemgastronomie kommt, die mit einer erwarteten Miethöhe mithalten kann.

Belebend und zukunftsweisend.

Vermieter wie Crüwell dürfen gern mit strahlendem Beispiel vorangehen und durch eine moderate Mietpreispolitik den Fachhandel in der Stadt weiter aufrechterhalten. Dass das Crüwellhaus durchaus Interesse daran hat und sogar Mühe und Zeit investiert, um seine Mieter in einem Porträt vorzustellen, ist ein großartiges Asset; ein beispielhafter Ansatz, Endverbraucher:innen wieder Lust zu machen, den Fachhandel – in Deutschland und Europa – zu unterstützen und dadurch Innenstädte (wieder) zu beleben. 

 Fakt ist: Immer mehr Leute treten aus der Kirche aus, immer mehr Leute kaufen online und bestellen sich ihr Essen mit Lieferdiensten nach Hause. All das führt dazu, dass die Frequenz in den Innenstädten sinkt und Park- sowie Beförderungsgebühren exorbitant ansteigen. Es wäre schön, wenn wir einen Beitrag dazu leisten könnten, dass sich alle fragen, wie wir unsere Innenstädte beleben können, damit sie nicht veröden.

Addresse

Grundstücksgesellschaft VI
Stichweh / Ziehm
STICHWEH LEINPARK GbR

Färberstraße 10
30453 Hannover

Geschäftsführung:

Dr. Hanno Ziehm