Architektur des Crüwellhauses

Wie eine Familie das Stadtbild mitgestaltet

Familie Crüwell wird nicht nur mit Tabak in Verbindung gebracht. Einzelne Mitglieder prägten mit dem Erbau aufwendiger Häuser das architektonische Bild in unterschiedlichen Städten. Über Jahrhunderte kümmern sich die alten Crüwell-Kaufmannsfamilien um diese Bürgerhäuser in Bielefeld, Herford und Lemgo, die heute als historische Denkmäler und Zeugen ihrer Zeit gelten.

Gestalterisches Element zur Veranschaulichung des Crüwellhauses")
Blick auf Crüwelhaus in der Altstadt von Bielefeld.
Blick auf Crüwelhaus in der Altstadt von Bielefeld.
Junge Touristenfrau erkundet die Altstadt mit Kamera und Karte

Crüwellhaus Bielefeld

Das 1530 erbaute Haus in der Obernstraße 12 mitten in der Innenstadt Bielefelds befindet sich seit langer Zeit in Familienbesitz und gilt als eines der wertvollsten kunsthistorischen Baudenkmäler Westfalens.  

Spätgotischer Giebel des Crüwellhauses

Crüwellhaus Bielefeld: der Vorreiter 

Das 1530 erbaute Haus in der Obernstraße 12 mitten in der Innenstadt Bielefelds ist das erste Haus, das von den Crüwells geplant wurde. Noch heute befindet es sich in Familienbesitz und gilt als eines der wertvollsten kunsthistorischen Baudenkmäler Westfalens 

Spätgotischer Giebel des Crüwellhauses
Foto der Zerstörung des Hauses 1944. Nur der Giebel konnte gerettet werden.

Ein Gebäude, das Kriege übersteht 

Dass es die Kriegsjahre überstanden hat, ist auch Richard Mitzlaff-Crüwell zu verdanken: Beim Inferno in 1944 veranlasst er die Lösch- und Abstützarbeiten durch die Werksfeuerwehr und verweigert den Abbruch des einsturzgefährdeten Giebels. Es verdankt sich seinem Einsatz, dass dieser kunstvolle Teil des Gebäudes erhalten ist. Nach dem Krieg bringt er umgehend die Restaurierungsarbeiten daran auf den Weg. 

2004 wird die Fassade dank großer finanzieller Beteiligung der Familie aufwendig restauriert: Die frei stehenden Giebelteile müssen abgenommen und in hunderte Einzelteile zerlegt, bearbeitet und danach wieder rekonstruiert werden. 

Foto der Zerstörung des Hauses 1944. Nur der Giebel konnte gerettet werden.

Ein Gebäude, das Kriege übersteht 

Dass es die Kriegsjahre überstanden hat, ist auch Richard Mitzlaff-Crüwell zu verdanken: Beim Inferno in 1944 veranlasst er die Lösch- und Abstützarbeiten durch die Werksfeuerwehr und verweigert den Abbruch des einsturzgefährdeten Giebels. Es verdankt sich seinem Einsatz, dass dieser kunstvolle Teil des Gebäudes erhalten ist. Nach dem Krieg bringt er umgehend die Restaurierungsarbeiten daran auf den Weg. 

2004 wird die Fassade dank großer finanzieller Beteiligung der Familie aufwendig restauriert: Die frei stehenden Giebelteile müssen abgenommen und in hunderte Einzelteile zerlegt, bearbeitet und danach wieder rekonstruiert werden. 

Illustrationen der Crüwellhäuser Herford, Bielefeld und Lemgo

Crüwellhaus in Herford: angepasst

1538 wird das Gebäude von Heinrich Kruwel in der Höckerstraße 4 erbaut, der aus der Bielefelder Familie stammt. Da Kruwel damals als Bürgermeister in Herford tätig ist, wird es bis heute Bürgermeisterhaus genannt. Mit seinem spätgotischen Stufengiebel ähnelt es sehr dem Bielefelder Pendant. Zwar wird dieser 1966 auf Kosten des Landes und der Stadt Herford restauriert, die historische Fassade im Erdgeschoss muss allerdings einer modernen Gestaltung weichen.

Hexenbürgermeisterhaus

Das im Stil der Renaissance gehaltene Haus im Lemgo entspringt ebenfalls den Plänen eines Bürgermeisters: Hermann Kruwel erbaut das Gebäude 1571, das auch heute noch das Familienwappen am Kaminsturz trägt.

Der Name „Hexenbürgermeisterhaus“ stammt aus dem 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit bewohnt Bürgermeister Hermann Cothmann, ein Nachfolger von Hermann Kruwel, das Haus. Seine  Amtszeit ist von den Hexenprozessen geprägt. 1911 erwirbt die Stadt das Gebäude, das seitdem als Museum dient.

Crüwellhaus in Herford/Lüberstraße: verschwunden

Ein Gebäude, das der Moderne zum Opfer fällt: 1589 erbaut Dirk Crüwel, ein Enkel der beiden Brüder Heinrich und Jobs Kruwel, in der Lüberstraße ebenfalls ein Haus  im Stil der Renaissance. 1957 wird es jedoch allen Protesten zum Trotz abgerissen, da es als Verkehrshindernis gilt.